AP 1.1: Stoffliche und einrichtungsspezifische Belastungen
Neben Krankenhäusern zählen auch andere Einrichtungen zu den Emittenten von Arzneimittelwirkstoffen und Keimen in das Abwasser. Jedoch ist nicht belegt, wie die Anteile des Eintrags sich auf diese unterschiedlichen Einrichtungen wie Altenheime, Ärztehäuser; Hospize etc. aufteilen.
Eine besondere Rolle kommt der Wirkstoffgruppe der Antibiotika zu, die aufgrund ihrer Eigenschaften besonders schwerwiegende Folgen für die aquatische Umwelt aufzeigen können. Zudem wächst die Bedeutsamkeit von multiresistenten nosokomialen Infektionserregern, die ebenfalls in solchen Einrichtungen ins Abwasser eingetragen werden. Die Entstehung solcher Krankheitserreger ist nicht zuletzt auf die weitverbreitete Anwendung von Antibiotika zurückzuführen.
Vor diesen Hintergründen werden im vorliegenden Arbeitspaket die Einträge von unterschiedlichen Medikamenten aus unterschiedlichen Einrichtungen des Gesundheitswesens untersucht, mit besonderem Augemerk auf die Stoffgruppe der Antibiotika, um die im Abwasser zu erwartenden Konzentrationen zu ermitteln.
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AP 1.2: Risikobewertung: Charakterisierung und Bewertung der betrachteten Risiken
Einrichtungen des Gesundheitswesens können nicht pauschal hinsichtlich ihrer Einträge von Schadstoffen und Krankheitserregern in den Wasserkreislauf und den daraus resultierenden Risiken beurteilt werden. Dies hängt nicht nur von der Größe der Einrichtung, den Therapieansätzen und den Nutzern/Patienten ab, sondern auch von anderen Randbedingungen (beispielsweise Entsorgung der Arzneimittelrückstände und Handlungsmöglichkeiten).
Die in diesem Projekt untersuchten weitergehenden Verfahren zur Abwasserbehandlung führen zur Elimination der Zielsubstanzen aus dem Abwasser, können jedoch auch ggf. gefährlichere Transformationsprodukte bilden. Das Risiko des behandelten Abwassers und insbesondere der entstehenden Transformationsprodukte muss entsprechend berücksichtigt werden.
Im vorliegenden Arbeitspaket werden die durch die Behandlungsverfahren entstehenden Risiken identifiziert und bewertet und ebenfalls die durch die einrichtungsspezifischen Randbedingungen bedingten Risiken durch partizipative Beteiligung der betroffenen Akteure charakterisiert.
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