AP 3.1: Stakeholder-Kommunikation und -Integration
Für das Erreichen der Projektziele, insbesondere aber für eine baldige Umsetzung des Forschungskonzepts ist eine intensive Beteiligung von Experten aus den relevanten Praxisbereichen erforderlich. Deswegen wird ein projektbegleitendes Gremium mit Vertretern aller Anspruchsgruppen (Stakeholder) eingerichtet. Ihm werden VertreterInnen aus Unternehmen der Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung, unterschiedlicher Träger von Einrichtungen des Gesundheitswesens, Verbraucherverbänden, Ärzte, Krankenkassen, Fachverbänden des Gesundheitswesen und der forschenden Pharmaindustrie angehören.
Dieses Stakeholdergremium ermöglicht dem Projekt SAUBER+, transdisziplinär vorzugehen. Einerseits wird mit seiner Hilfe Praxiswissen in den Forschungsprozess eingetragen, andererseits werden die Forschungsergebnisse frühzeitig in die Praxis zurück gekoppelt; auch kann es so gelingen, Ergebnisse des Forschungsvorhabens durch die Praxis bewerten zu lassen und einer Integration zuzuführen. Durch Diskussionsrunden kann ein gemeinsamer Lernprozess angestoßen werden, der Erkenntnisse über die Rolle unterschiedlicher Problem- und Risikowahrnehmungen bei der Umsetzung von Risikomanagementstrategien liefert. Das Expertengremium erlaubt so, die Ergebnisse des Projektes iterativ zu verbessern und robuster zu machen und dient gleichfalls dazu, bei der Erarbeitung von Projektinhalten auch auf dem Wissen aus der Praxis angemessen aufbauen zu können.
Zentrales Instrument bei der Einbeziehung des Expertengremiums im Projekt ist die Durchführung von Stakeholderworkshops, an denen neben Vertretern aus den genannten Bereichen der Projektverbund teilnimmt.
Weiterlesen: AP 3.1: Stakeholder-Kommunikation und -Integration
AP 3.2: Risiko-Kommunikation und -Integration
Allgemein ist von einem geringen Bekanntheitsgrad der im Projekt untersuchten Risiken auszugehen. Dies gilt auch für Patienten von Ärztehäusern und Kliniken und Bewohner von Gesundheitseinrichtungen. Ein wesentlicher Grund hierfür ist der aktuell niedrige Wissensstand über das Risikoausmaß.
Eine an Patienten/Bewohner adressierte Risikokommunikation ist jedoch ein wesentlicher Bestandteil des Aufbaus und der Umsetzung eines effektiven Risiko-managements. Daher ist die Entwicklung geeigneter Instrumente der Risikokommunikation notwendig. Die Patienten/Bewohner sind in Kenntnis der Konsequenzen von Risiko auslösenden Ereignissen/ Aktivitäten zu setzen, um die Risiken persönlich bewerten und gegebenenfalls entsprechend handeln zu können.
Eine zentrale Aufgabe der Risikokommunikation besteht in diesem Fall darin, die adressierten Rezipienten überhaupt für die Thematik zu interessieren und sie dafür zu sensibilisieren. In diesem AP werden entsprechende Kommunikationsformate und –maßnahmen für ausgewählte Zielgruppen entwickelt.
AP 3.3: Bildungsmaßnahmen
Über die von SAUBER+ analysierten, häufig risikoreichen Emissionen ist, wie auch in AP 3.2 bereits aufgezeigt, allgemein wenig bekannt. Zwar gewinnt das Thema in der Wissenschaft zunehmend an Bedeutung, doch bisher haben die entsprechenden Erkenntnisse noch keinen Eingang in Informations- oder Bildungsmaterialien für Ärzte und pflegendes oder technisches Personal der Einrichtungen des Gesundheitswesens gefunden. Dementsprechend soll die Risikokommunikation in Richtung der Patienten (vgl. AP 3.2) mit diesem Teilvorhaben um zielgruppenspezifische Bildungs- und Kommunikationsmaßnahmen ergänzt werden, die sich in maßgeschneiderter Form an das Personal von Einrichtungen wenden.
Um Inhalt und Form dieser Lehr-/Lernmaterialien passgenau auf die Bedarfe abstimmen zu können, wird zunächst eine Bestandsaufnahme der Kenntnisse und Verhaltensroutinen des ärztlichen und pflegenden Personals durchgeführt, die Auskunft über den Umgang mit den vorgenannten Stoffen gibt. Dabei wird den neuen Medien (z.B. interaktive Anwendungen im Sinne des sogenannten „Web 2.0") besondere Aufmerksamkeit gewidmet, beispielsweise durch die Erarbeitung von eLearning-Modulen. Eine abschließende Befragungsrunde wird dann im Nachgang zu den Bildungsmaßnahmen Erkenntnisse darüber liefern, ob die entwickelten Materialien bei den Adressaten Resonanz finden und welche Optimierungspotenziale sich mit Blick auf deren Verhaltenswirksamkeit (z.B. Verschreiben von Medikamenten mit verringerter Risikostruktur) eröffnen.