AP 2.5: Risk Governance/Integration
Das Risikomanagement hinsichtlich Gewässerbelastung durch Schadstoffe und Krankheitserreger befindet sich erst in den Anfängen. Daher besteht Bedarf an Konzepten, die Orientierung für eine integrative (Betrachten von wissenschaftlich-technischen sowie gesellschaftlichen Aspekten) Risikosteuerung bieten.
Mit dem im Rahmen des International Risk Governance Council (IRGC) entworfenen Prototyp einer Risikosteuerungskette liegt ein vierphasiges Modell vor, das diesem Bedarf Rechnung tragen soll.
Die erste Phase des Konzepts ist das Pre-Assessment, welches das betrachtete Risiko und die Randbedingungen eingrenzt. Die zweite Phase beinhaltet die wissenschaftliche Erfassung der Risiken (Risk Appraisal) und unterscheidet zwischen Risikoabschätzung (Risk Assessment) und Risikowahrnehmung (Concern Assessment). In der dritten Phase, Risikocharakterisierung (Risk Characterisation) und Risikobewertung (Risk Evaluation), werden alle wichtigen Daten zu den möglichen Auswirkungen der riskanten Produkte/Aktivitäten interpretiert, zusammengefasst und bewertet. Am Ende dieser 3. Phase steht ein Urteil über die Akzeptabilität bzw. Tolerierbarkeit von Risiken. Die vierte Phase betrifft das Risikomanagement (Risk Management). Dort geht es um die Entwicklung und Auswahl von Maßnahmen, um ein nicht tolerierbares Risiko zu vermeiden bzw. so weit zu reduzieren, dass es als akzeptabel angesehen werden kann. Alle vier Phasen sind durch eine intensive Risikokommunikation geprägt.
Inhalte:
- Erschließung des Risk Governance Modells für die untersuchte Risikoproblematik
- Ganzheitliche Beschreibung der Risiken u.a. mit partizipativer Risikobewertung
- Analyse des Rechtsrahmens für Risikoreduktion und Bewertung der verschiedenen Optionen
Ziele:
- Verbesserte Grundlagen für ein integratives Risikomanagement
- Stärkung des Verständnisses der Risiko-Mehrdimensionalität bei allen Schlüsselakteuren
- Aufzeigen von rechtlich kompatiblen (effektiven und sozial fairen) Optionen zur Risikoreduktion
Beteiligte Projektpartner:
- DIALOGIK gemeinnützige Gesellschaft für Kommunikations- und Kooperationsforschung mbH (DIA)
- Institut für sozial-ökologische Forschung, Frankfurt am Main (ISOE)
- Institut für Nachhaltige Chemie und Umweltchemie, Leuphana Universität Lüneburg (INUC)
Ansprechpartner:
Dr. rer. pol. Marion Dreyer
Prof. Dr. rer. pol. Dr. h.c. Ortwin Renn
DIALOGIK – gemeinnützige Gesellschaft für Kommunikations- und Kooperationsforschung mbH
Lerchenstr. 22, 70176 Stuttgart
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