Institut für Siedlungswasserwirtschaft (ISA)
Die Institution:
Das Institut für Siedlungswasserwirtschaft (ISA) ist eine seit vielen Jahren im Dienste des Umwelt- und Gewässerschutzes tätige Einrichtung der Fakultät für Bauingenieurwesen der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen.
Die vielfältigen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten aus den Bereichen Siedlungsentwässerung, Abwasserbehandlung und Abfallwirtschaft werden am ISA durch 25 wissenschaftliche Mitarbeiter/-innen in interdisziplinärer Zusammenarbeit durchgeführt. Der Mitarbeiterstab setzt sich aus Ingenieurwissenschaftlern/-innen der Sparten Bauingenieurwesen, Verfahrenstechnik und Umwelttechnik sowie aus Naturwissenschaftlern/-innen der Disziplinen Biologie und Chemie zusammen.
Das gerätetechnisch hochmodern ausgestattete umweltanalytische Laboratorium des ISA (Leitung: Dr. agr. Dipl.-Chem. V. Linnemann) beschäftigt sich seit Jahren mit der Stoffanalyse in sämtlichen Umweltmatrices. Unter anderem stehen Analysemethoden zur Bestimmung von endokrin wirksamen Substanzen aus den Matrices Abwasser, Klärschlamm und Sedimente zur Verfügung. Von den Arzneimitteln können Substanzen aus der Gruppe der Analgetika, Antibiotika, Beta-Blocker, Röntgenkontrastmittel und der Gruppe der Fibrate untersucht werden. Die Anwendung eines LC/MS-Systems, welches mittels der kombinierten Anwendung einer linearen Ionenfalle mit einer Orbitrap arbeitet, erlaubt eine besonders präzise qualitative und quantitative Stoffanalyse.
Im Hinblick auf die Elimination von Pharmazeutika und anderen Spurenstoffen wurden am ISA bereits umfangreiche Studien durchgeführt. Dazu zählen beispielsweise Untersuchungen an einer Pilotanlage zur Behandlung von Krankenhausabwasser (Projekt Waldbröl). Im Projekt RUKO (Senkung des Anteils organischer Spurenstoffe in der Ruhr durch zusätzliche Behandlungsstufen auf kommunalen Kläranlagen) fand eine Analyse der Ruhr auf Belastungen durch Spurenstoffe statt. Außerdem wurden die Möglichkeiten zur Senkung des Spurenstoffeintrags durch Maßnahmen auf Kläranlagen ausgearbeitet.
- Bearbeitung von FuE-Vorhaben zur Krankenhausabwasserreinigung (z.B. Pilotprojekt Waldbröl, PILLS)
- Aktuelle Koordinierung, Leitung und Bearbeitung von 10 FuE-Vorhaben zum Thema Mikroschadstoffe (www.spurenstoffe.net)
- Eigene Versuchshalle sowie Laboratorium für substanz- und wirkungsbezogene Analytik
Rollen im Projekt:
Projektleitung und -koordination
Entwicklung stoffstromspezifischer Behandlungsverfahren und Aufstellung technologischer Konzepte
Kurzbeschreibung:
Die Anwendung von Verfahren zur Behandlung von Abwässern aus dem Gesundheitswesen bietet ein großes Optimierungspotential. Basierend auf einer Bestandsaufnahme wird in diesem Teilprojekt eine Bewertung und (Weiter-) entwicklung von Technologien und Strategien zur Behandlung von Abwasserströmen unterschiedlicher Einrichtungen des Gesundheitswesens im Pilotmaßstab vorgenommen.
Ziele:
Durch die umfangreiche Untersuchung der Technologien sowie die Entwicklung von Betriebsstrategien sollen eine umfassende Evaluation der verschiedenen technologischen Lösungen sowie Hilfen bei der praktischen Umsetzung erarbeitet werden.
Arbeitsschwerpunkte:
- Detaillierte Bestandsaufnahme zu Stoffstrombilanzierung, der Gebäudeinfrastruktur sowie den wasserwirtschaftlichen Randbedingungen in einer Beispielregion
- Behandlung relevanter Abwasserströme mittels eines Membranbioreaktors, der Ozonierung, der Bestrahlung mit UV-Licht sowie der Adsorption an Aktivkohle. Die Verfahren werden kombiniert, optimiert und vergleichend untersucht
- Entwicklung von dezentralen und zentralen Modellen zum Betrieb entsprechender Behandlungsanlagen und Kostenermittlung
Kontakt:
Prof. Dr.-Ing. Johannes Pinnekamp
ISA - Institut für Siedlungswasserwirtschaft, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (RWTH Aachen)
Mies-van-der-Rohe-Straße 1, 52074 Aachen
Tel.: 0241-8025207
Fax: 0241-8022285
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